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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 28

1911 - Leipzig : Freytag
28 i i (Nach einer Photographie.) Ii. Im N. schließt sich an das eigentliche China die Mandschurei an, ein bergiges, fruchtbares Gebiet, reich an Viehweiden und von dem fischreichen Amur ( ú) durch- flössen sowie von der russisch-sibirischen Eisenbahn durchzogen. Das Gebiet südlich des Amur gehört zu China; in seiner Hauptstadt Mukden (ê) liegen die chinesischen Kaiser aus dein.-. Hause der Mandschu begraben. Das linke Amur- gebiet sowie ein großer Küstenstreifen gehöit den Russen. Das Hinterland von China geht allmählich in das Innerasiatische Hochland über, das die höchsten Ge- biete unserer Erde enthält. 4. Innerasien. A. Grenzen und senkrechte Gliederung. Weit ausgedehnte Hochländer erfüllen dies Gebiet von Hochasien und werden durch ostwestlich verlaufende Hochgebirge durchschnitten und begrenzt. Von dem Pamir ( á)-Plateau, dem „Dach der Welt", über das trotz seiner Höhe seit uralter Zeit Handelsstraßen verlaufen, ziehen sich nach 0. der Himalaja, das Kuenlun(é)gebirge, das „Rückgrat von Asien", und der Tienschan (é), d. i. das „Himmelsgebirge". An letzteres schließen sich der Altai ( ài), das Sajangebirge und das Jablonoigebirge[(ói). Nach 0. wird das Innerasiatische Hochland teilweise durch das ^Chingangebirge (tschingân) ab- geschlossen. Bewässerung. Da es nach allen Seiten von Hochgebirgen umschlossen ist, kann Hochasien von den Winden keine Feuchtigkeit erhalten. Infolgedessen ist es fast durchweg Wüste, und die wenigen Flüsse, die an den Abhängen der Gebirge Wasser sammeln, erreichen das Meer nicht. Deshalb ist ein großer Teil des Gebietes mit Geröll und Flugsand bedeckt. Der größte der Flüsse ist der Tarim (i), der in den Lop-nor mündet. Klima. Das Klima ist echt binnenländisch, ausgezeichnet durch starke Gegen- sätze zwischen glühendheißen Sommern und furchtbar strengen Wintern. Immerhin ist ein großer Teil Steppengebiet und geeignet für die Zucht von Pferden, Schafen und Kamelen. In dem westlichen Teile des Hochlandes ist die Heimat des Pferdes und des Esels, des Kamels, der Ziege und des Schafes. Bevölkerung. Das Steppen- und Wüstengebiet ist von Mongolen bewohnt, die sich hier in der Dürre nur zu einem ärmlichen Hirten- und Nomadenleben

2. Teil 3 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 frîtaun), das Aschantireich (án), und das untere Gebiet des Niger. In letzterem liegt das Sultanat Bornu (û), das zu einem Drittel deutsch ist. c) Zwischen Nigeria und dem englischen Aschantigebiet ist das deutsche Togo und das französische Dahomegebiet (à, Dahomey) eingeschlossen. An der Guineaküste liegt außerdem ein von Nordamerikanern aus Menschenfreund- lichkeit gegründeter Negerfreistaat, die Republik Liberia (ê). Die einzelnen Küstenstreifen führen aus alter Zeit noch Namen nach den Haupterzeugnissen, wie Goldküste, Sklavenküste und Elfenbeinküste. d) Im östlichen Sudangebiete, das sich bis an den Nil hinüberzieht, liegen die Länder Darfur (û) und Kordofan (á), beide unter britischem Einfluß. Der Hauptplatz ist Chartum (û), am Zusammenfluß der beiden Nilarme. d) Die Nilländer. Das Nilgebiet teilt man nach der Erhebungsform seiner Ufer in das Alpenland Habesch, das Gebiet des Mittellaufes Nubien und Ägypten, das Land des unteren Laufes. 1. Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist. Es besteht zum großen Teile1 aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen be- nutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquator- gebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier. Das Land wird von großen Flüssen durchströmt, die von den Schmelzwassern des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat. Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus, bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Bewohner sind semi- tischer Abstammung. Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie, Erythräa (d. i. Rotes Land oder das Land an der Küste des Roten Meeres). Südlich des Golfes von Aden haben die Briten eine Besitzung Britisch- Somalland (mâ). 2. Am Mittellaufe des Nil bildet Nubien ein Stufenland, das aus Sandstein und hartem Granit besteht. Nur mühsam vermögen der Nil und seine Nebenflüsse das Gestein zu durchbrechen und bilden deshalb große Bogen und zahlreiche Stromschnellen. (Fig. 10.) Nach dem Klima gehört das Gebiet noch vollständig zum Sudan und zur Wüste. _ i Der Nil entspringt aus dem Gebiete der Großen Seen, die sich am Äquator ausdehnen. Man bezeichnet den Abfluß des Viktoria- und Albertsees als den Weißen Nil. Er nimmt später den sogenannten Blauen Nil und den krokodilreichen Atbara(át) auf. Nur das schmale Überschwemmungsgebiet des Nil wird alljährlich von Ende Juni bis Ende September infolge der Schneeschmelze und der Tropen-

3. Teil 3 - S. 8

1911 - Leipzig : Freytag
8 kommt es, daß die Sundainseln gegen 2 m jährlichen Niederschlag haben und daß am Abhänge des Himalaja sogar 12 m Niederschlag vorkommen. Außerdem steht das Klima Asiens. unter dem Einfluß eines die Ostküste bespülenden kalten Meeresstromes; daher ist der Erdteil zum großen Teile kälter, als er nach seiner Entfernung vom Äquator sein müßte, und die Insel Sachalin ist sogar im Winter um 10°, im Sommer um 4° zu kalt. Nur der S. hat Seeklima, dagegen hat Peking bereits Binnenklima und die Trockenheit nimmt von 0. nach W. zu. Dazu kommt die Höhenlage von Mittelasien; das Hochland von Tibet, unter der Breite des Mittelländischen Meeres, hat nicht nur sehr kalte Winter, sondern auch im Sommer empfindlich kalte Nächte. Schnee fällt bereits auf den niederen Höhenjvon Mesopotamien und Syrien. Gletscher sind auf dem Himalaja (mâ) zwar vorhanden, aber wegen der binnenländischen Trockenheit in Fig. 1. Palmenwald auf Ceylon. (Nach einer Photographie.) geringer Zahl Tund Ausdehnung. Dagegen findet sich in Sibirien Eis, das viele Jahrtausende : alt ist, denn ausgestorbene Tiere, wie das Mammut, sind darin erhalten, und ¡bis 50° n. B. trifft man dauerndes Bodeneis. das den Ackerbau hindert. _. , t Im Sommer hat der ganze Erdteil ein Luftdruckminimum, während über Japan und Südasien ein Maximum liegt; deshalb wehen dann die Winde von der See ins Land hinein. Im Winter liegt ein Maximum über Sibirien und von dort strahlen dann die kalten Winde aus. Südasien liegt im Winter im Bereich des Nordostpassates; im Sommer weht ein Südwestmonsun aus dem kühleren Afrika in das heiße Indien. In der Zeit, wo die Monsunwinde wechseln, entstehen häufig verheerende Wirbelstürme, die man im Chinesischen Meere als Taifune bezeichnet. Im ganzen kann man Asien in fünf klimatische Provinzen einteilen: 1. das

4. Teil 3 - S. 49

1911 - Leipzig : Freytag
49 wie das der anderen großen Erdteile. Im allgemeinen hat der 0. starke Nieder- schläge und auch der W. in denjenigen Gebieten, die außerhalb der Wendekreise liegen. Dagegen sind die Niederschläge gering im Innern und in den wende- kreisnahen Gebieten des W. Nordamerika hat heiße Sommer mit Ausnahme der Halbinsel von Labra- dor (labrador) und sehr kalte Winter, da im Winter die Nordwinde sehr starke Kälte in das Innere hereinbringen. Die südkalifornische Wüste entwickelt im Sommer eine ungemein starke Hitze und die sogenannten Hitzewellen kommen im Sommer öfter von Amerika zu uns herüber. Die Winterszeit ist besonders im W. von sibirischer Kälte, so daß das Thermometer bis auf —50° sinkt. Nord west winde', bringen dann eine furchtbare Kälte bis an das sonst tropisch heiße Florida. Kalte Winde mit Schneestürmen fegen mit großer Geschwindig- keit über die Ebene, weil sie durch keine trennenden Gebirgszüge auf- [ Fig. 15. Argentinien. Pampa. (Nach einer Photographie.) gehalten werden, und bewirken binnen wenigen Minuten Temperaturstürze von 20 bis 40°. Außerdem entwickeln sich in Nordamerika furchtbare Wirbelstürme (Orkane). Auch der Regen bricht häufig wolkenbruchartig los, und die übrige Zeit weist deshalb eine große Trockenheit der Luft auf, anhaltende Dürre, durch welche Steppen- und Waldbrände begünstigt werden, und unangenehme Staubstürme. Südamerika ist zu drei Vierteln tropisch und bedeutend wärmer als Nord- amerika. Es ist der feuchteste Erdteil; aber trotzdem hat das Innere wegen der Randgebirge ausdörrende Trockenzeiten aufzuweisen, und während am Äquator die dichtesten Urwälder der Erde vorkommen, finden sich unweit davon große Strecken ohne Baumwuchs. 8. Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt ist ungemein reichhaltig entwickelt. Nordamerika hat prächtige Laubwälder; Kanada ist sehr reich an Nadel- hölzern. In den Rodungen wachsen Mais und Tabak und außerdem die Steinecke-Kretschmer, Deutsohe Erdkunde. Iii. Teil. a

5. Teil 3 - S. 52

1911 - Leipzig : Freytag
52 Fig. 18. Indianerfamilie. (Nach einer Photographie der Detroit Photographic Co.) Mulatten, diejenigen von Weißen und Indianern als Mestizen und die Nach- kommen der Südeuropäer als Kreolen. I. Nordamerika. Nordamerika gliedert sich in die Arktische Inselwelt, das Britische Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. 1. Die Arktischen Inseln. Unter den Arktischen Inseln ist nur die Insel Grönland, die größte Insel der Erde, genauer bekannt. Sie ist von den Normannen entdeckt worden und hat ihren Namen von dem grünen Lande bekommen, das sich an der Südküste im Sommer dem Auge darbietet, während fast das ganze Innere dick unter Eis begraben ist. Auf der Ostseite erhebt sich ein hohes Gebirge, von dem sich die Gletschermassen als sogenanntes Inlandeis über die ganze Insel verbreiten. Da wo die Gletscher in die Fjorde oder in das Meer hinabreichen, wird das Eis von dem schwereren Wasser emporgetrieben, bricht in großen Stücken ab und bildet gewaltige Eis- berge, die ins Meer hinaustreiben, weit unter den Wasserspiegel reichen und deshalb den Schiffen oft gefähr lieh werden. Die Ostküste ist fast fortwährend durch Eis versperrt; nur die West- und Süd- küste sind bewohnt, und zwar von Eskimos, einem Volke mongolischer Abstammung. Sie wohnen teilweise in Schneehütten und sind fast ausnahmslos auf den Ertrag des Fischfanges und der Seehundsjagd angewiesen, die sie mit großer Geschicklichkeit betreiben. Ihre Kleidung besteht aus Seehundsfellen, lhie Nahrung größtenteils

6. Teil 3 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 Pflanzen in der Kolonie gebaut werden können. Von hier führt eine Schmal- spurbahn nach dem fast 1000 m hoch gelegenen Buea (ê), der Gesundheitstation der Kolonie; es war bisher Sitz der Regierung. Die Lage der Kolonie im innersten Winkel von Afrika ist gut und außerdem ist der Boden sehr fruchtbar, so daß die großen Wirtschaftsgesellschaften bereits jetzt gute Erfolge haben. Es ist nur noch die Anlage von Wegen nach dem Innern erforderlich. Iv. Deutsch-Ostafrika. 1. Lage und Größe. In dem sagenhaften Goldlande Ophir, da, wo zwischen den beiden alten Kulturländern Arabien imd Indien ein lebhafter Handel besteht, der sich seit alters an der afrikanischen Küste bis nach Madagaskar hin erstreckt, erwarb die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft P e t e r s und Genossen" im Jahre 1884 ein Stück Land, das bald unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurde. Langwierige Kämpfe gegen arabische Sklavenhändler wurden durch Wis s mann beendet. Durch einen Vertrag mit England wurde 1890 die Insel Helgoland gegen die vor der Küste liegende Insel Sansibar und eine andere Insel ausgetauscht und bald darauf wurde die deutsche Flagge in Dar es Salam (âm) gehißt. Das ganze Gebiet ist doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist somit unsere größte Kolonie. Im N. grenzt sie an Britisch - Ostafrika, im W. an den Kongostaat und im S. an das portugiesische Mozambique. 2. Bodengestalt. Die Küste ist von Korallenkalk gebildet und wegen ihrer Flachheit den Schiffen gefährlich. Eine Gliederung fehlt fast vollständig. Das Innere erfüllt ein aus Urgestein bestehendes Hochland von durch- schnittlich 1000 m Höhe. Der Tanganjikasee bildet die Grenze des Hochlandes gegen den Kongostaat. Der Ostrand des Hochlandes hat eine Reihe von Vulkanen, deren höchster der erloschene Kilimandscharo (âro) ist. Seine beiden Gipfel erreichen eine Höhe bis zu 6000 m; er ist der höchste aller vulkanischen Berge und auch der höchste von Afrika. Die Kolonie hat eigentlich zwei Küsten, eine ozeanische auf der Ostseite und eine Seenküste auf der Westseite. Hier liegt in Brockenhöhe der flache und inselreiche Viktoriarnjansa, ein Binnenmeer, das fast die Größe von Bayern er- reicht. Halb so groß ist der Spiegel des Tanganjika (i), und nur wenig kleiner der Njassa. Auch im übrigen ist das Land sehr wasserreich. Der Pangani (ani) ist bis hinauf zu den großartigen Wasserfällen schiffbar, die er ebenso wie die anderen Flüsse beim Durchbruche durch das Randgebirge bildet. Der Rufidji ist größer als der Rhein und auf 700 km weit schiffbar. Zum Viktoriasee strömt der Kagera (é), ein Quellfluß des Nil. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in der heißen Zeit fast 30°. An der Küste wird die War m e durch den kühlen Seewind gemildert. Eine große Regenzeit fällt in den März und April. Die Kolonie ist gesünder als andere tropische Besitzungen. Auf den Höhen bauen die Eingeborenen Bananen, Mais und Zuckerrohr; die Europäer haben, namentlich in Usambara (âra), Kaffeepflanzungen angelegt und gewinnen auch Baumwolle, Kautschuk, Kakao, Tee, Pfeffer, Zimt und Vanille. Das Hochland ist mit hohem schilfartigen Gras bedeckt, zwischen dem dornige Akazien und andere Bäume des Trockengebietes aufragen. Steinecke-Kretschmer Deutsche Erdkunde f. imittelschulen. Iii. Teil. 6

7. Teil 3 - S. 69

1911 - Leipzig : Freytag
69 Niederschläge erhält und deshalb mit Steppe bedeckt ist, aber im Innern und im W. wegen des Regenmangels vollkommen Wüste und stellenweise mit Salz- sümpfen und -seen erfüllt ist. 4. Klima. Das Klima ist im N. tropisch und hat eine Regenzeit vom Oktober bis April, die der Nordmonsun herbeiführt. Im So. fällt Regen zu allen Zeiten, besonders im Sommer und Herbst. Der W. und Sw. hat seine Regenzeit im Winter und leidet unter sommerlicher Dürre. An der Ostküste sind die Niederschläge nicht unbedeutend, aber insofern ungünstig verteilt, als Platzregen mit großer Trockenheit abwechseln. Der Südostpassat regnet sich an dem Randgebirge ab und kommt als trockener Wind in das Innere, von wo- her außerdem heiße Glutwinde ausgehen. 5. Bewässerung. Da die Gebirge keine Schneemassen haben und da die Flüsse auf der Trockenseite des Gebirges ablaufen, hat Australien nur wenige dauernd fließende Wasserläufe, sondern meistenteils Creeks (sprich: Krieks), d. s. nur zeitweilig bewässerte Flußtäler. Der größte Fluß ist der Murray (sprich : Mörre) mit dem Darling (â). 6. Erzeugnisse. Da Australien sich ohne Zusammenhang mit den übrigen Erdteilen entwickelt hat, besitzt es nur eine einförmige Pflanzen- und Tierwelt. Das trockene Innere ist von einem aus stacheligen Gräsern und dornigen Büschen bestehenden, schwer gangbaren Dickicht bedeckt. Hohe Akazien und Eukalypten verleihen der Landschaft stellenweise ein parkartiges Aussehen. Dem Erdteile fehlten ursprünglich alle Kulturpflanzen, sogar die Getreidearten, doch hat man jetzt Wein, Obst und Südfrüchte, auch Oliven und in den feuchteren Gegenden Baumwolle und Zuckerrohr angepflanzt. Die Tierwelt hat sich nur bis zu den Beuteltieren entwickelt und zeigt eigen- tümliche Formen, wie die verschiedenen Känguruarten und das Schnabeltier. Von höher stehenden Säugetieren fanden die Europäer nur eine Hundeart, den Dingo, vor. Seitdem hat man Haustiere und auch Fische eingeführt. Das Kaninchen hat sich in verderblicher Weise vermehrt. Das Schaf, das Kamel und das Lama sowie der Strauß haben hier ein ihnen zusagendes Klima gefunden. Unter den Vögeln fehlten ursprünglich die Singvögel, doch fanden sich viele Papageien und eigentümliche Laufvögel vor. Der Erdteil ist nicht arm an Bodenschätzen. Er birgt Steinkohlen, Salz, viele Kupfer-, Silber- und Bleierze und besonders viel Gold. (Fig. 31.) 7. Bewohner. Die Eingeborenen bezeichnet man als Australneger. Sie sind dunkel gefärbt, haben schwarzes struppiges Haar und wegen ihres Aufenthaltes in dürrem Klima eine hagere Gestalt. Infolge des Fehlens sämtlicher Kultur- pflanzen und Haustiere konnten sie sich nicht auf eine höhere Kulturstufe heben, sondern sie führten ein armseliges Leben, indem sie beim Umherziehen sich mühsam ihre Nahrung sammelten. Ihre Zahl war niemals groß und ist im Schwinden begriffen. Jetzt gehört der ganze Erdteil den Engländern, die auch die größte Zahl der Ansiedler stellen; außerdem sind viele Deutsche und Chinesen eingewandert. 8. Staatliche Gliederung. Sechs Staaten unter britischer Oberhoheit bilden den Australischen Bund. Er hat, wie alle englischen Besitzungen, eine selb- ständige Verwaltung und erhält von der englischen Regierung nur einen Gou- verneur. Die Europäer haben für die Aufschließung und Hebung des Landes

8. Teil 3 - S. 30

1911 - Leipzig : Freytag
30 b) Das Generalgouvernement der Kirgisensteppen verbindet Turkestan mit Kussisch-Sibirien. Es wird nur von nomadisierenden Kirgisen oder Kosaken bewohnt, die in Filzzelten oder Jurten hausen und Pferde sowie Fettschwanz- schafe züchten. c) Von Rußland unabhängig ist das Fürstentum Buchara (âra), dessen gleich- namige Hauptstadt als Mittelpunkt des Karawanenhandels, aber auch durch Gewerbe und Wissenschaften blüht. Ebenfalls unabhängig ist das Khanat Chiwa (kîwa), eine am unteren Amu liegende Oasenlandschaft. 5. Nordasien. 1. Größe und Klima. Nordasien ist im allgemeinen das Russisch-Sibirische Reich. Obwohl es doppelt so groß ist wie Europa, hat es doch nur soviel Ein- wohner wie London. Diese geringe Besiedelung kommt daher, daß ein großer Teil des Gebietes wegen der herrschenden Kälte sich für regelmäßige Bewohnung nicht eignet. Besonders sind die Küstenländer des nördlichen Großen Ozeans einen großen Teil des Jahres hindurch in Eis vergraben. 2. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das westliche Sibirien ist durch- weg Tiefland, teilweise ei|i trockenes Steppengebiet, und in seiner ganzen Landesnatur dem europäischen Rußland sehr ähnlich, von dem es nur durch das leicht übersteigbare Uralgebirge getrennt ist. Das östliche Sibirien dagegen ist größtenteils Bergland. Von dem das Land gegen die Mongolei abschließenden Gebirge strömen große Flüsse, der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei (êi) und die Lena ( ê), in das Eismeer. Ihr großer Fischreichtum macht sie für die Bevölkerung sehr wertvoll und die von ihnen in das Meer mitgerissenen Baumstämme treiben mit Meeresströmungen an die unwirtlichen Küsten von Grönland und Spitzbergen. Auch der ganze Verkehr verdichtet sich in ihren, von den eisigen Stürmen nicht so sehr berührten Tälern. Einige Teile gehören zu den kältesten Gebieten der ganzen Erde und als niedrigste Temperatur ist eine Kälte von —.69° gemessen worden. Ganze Landesteile haben jahrein, jahraus einen fest- gefrorenen Boden, der nur im Sommer oberflächlich auftaut und sich dann mit Moosen und Gräsern oder mit Sümpfen bedeckt (Tundra). Ja, man hat sogar in dem Bodeneis eingefrorene Tiere gefunden, die schon längst ausgestorben sind, beispielsweise das Mammut. In Westsibirien sind große Strecken des Bodens fruchtbar, weil sie aus Schwarzerde bestehen, andere sind mit großen Wäldern bedeckt. Die sämtlichen Gebirge sind ungemein reich an Erzen aller Art, vor- nehmlich an Gold, Silber, Blei und Eisen. Nur in den südlichen Steppen kommen Pferde und Rinder vor. Im N. ist das Renntier der unentbehrliche Hausfreund des Menschen, zugleich Reit-, Zug-, Milch- und auch Jagdtier. Die Wälder sind die Heimat wertvoller Pelztiere, des Zobels und des Hermelins, und an der Eismeerküste fängt man den Polarfuchs. Da in dem südlichen Sibirien auch Steinkohle vorkommt, so ist es möglich, die reichen Erdschätze an Ort und Stelle zu verhütten und eine Industrie zu be- gründen. Da ferner ein größerer Teil des Landes sehr fruchtbar ist und da nament- lich aus den südlich angrenzenden Gouvernements viel Baumwolle geliefert werden kann, so hat Sibirien noch eine große Zukunft vor sich.

9. Teil 3 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 friedrichsburg am Golf von Guinea (ê). Am Ende des 18. Jahrhunderts drangen die Franzosen in Nordafrika vor. Die wissenschaftliche Erforschung, die sich in der ersten Zeit namentlich mit dem Auffinden der Nilquellen beschäftigte, beginnt um 1850. Der Engländer Livingstone (spr. liwingstön) durchkreuzte Südafrika und der Amerikaner Stanley (stánle) befuhr den Kongo. An der Erforschung des Landes hat sich auch eine große Zahl von Deutschen beteiligt, besonders Rohlfs, Nachtigal, Schweinfurth und Wißmann. Noch jetzt gibt es im Innern weite Gebiete, die kein europäischer Fuß betreten hat. 3. Größe und Gliederung. Afrika ist ungefähr dreimal so groß wie Europa und der älteste Erdteil. Er besteht aus einem großen Hochlande, dessen breite nördliche Hälfte etwa 500 m hoch liegt, während die schmälere südliche in einer Höhe von 1000 m sich wie eine große Schüssel nach dem Kongo- becken öffnet und dieses wieder zum Tsadbecken. Zum größten Teil bildet ein alter Sandstein die hohen Tafelländer und außerdem kommen abgerundete Gneiskuppen vor. Der Sandstein wird teilweise vom Winde zerrieben und als Sand weitergetragen, teilweise zersetzt er sich unter Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit in lockeren Lateritboden. Von N. nach S. wird fast der ganze Erdteil von zwei^großen vulkanbesetzten Gräben durchzogen, dem ost- afrikanischen und dem zentralafrikanischen. Zwischen ihren Spalten liegt der größte See des Erdteiles, der Viktoriasee. 4. Bewässerung. Die Bewässerung ist sehr verschieden; große abflußlose Gebiete und weite Wasserbecken wechseln miteinander ab. Von den großen Strömen ist regelmäßig der Ober- und Mittellauf schiffbar, aber auf dem Unter- laufe müssen die Randgebirge des Erdteiles durchbrochen werden, und es bilden sich dort Staffeln, die der Strom in Schnellen und Wasserfällen überstürzt. Nur der Nil, der Kongo und der Niger münden frei in das Weltmeer. 5. Klima. Das Klima ist fast durchweg tropisch und steht unter dem Einfluß der zenitalen Regen, d. h. der Regen, die dem Zenitstande der Sonne folgen. Nur die Gegend des Kaps der Guten Hoffnung und Tunis haben ein subtropisches Klima, erstere mit Sommerregen im Februar und März und einem trockenen Winter vom Juni bis zum September. Um den Äquator finden sich zwei große Regenzeiten. Die Ostküste steht unter dem Einflüsse der Monsun- regen in der sommerlichen Jahreszeit. Zwei große Wüstengebiete haben sich infolge der ausdörrenden Sonnen- bestrahlung entwickelt, im N. die Wüste Sahara (sprich: száchara) und im S. die Kalaharisteppe (âri). Erstere ist nicht so vollständig ein Sandmeer, wie man früher annahm, sondern von Bergzügen und Oasen unterbrochen ; in der Kalahari finden sich weite Gegenden, die von Sümpfen erfüllt sind. Das Klima ist nur an wenigen Stellen für den Europäer gesund. In den feuchten Gegenden ist das Wechsel- fieber den Weißen sehr schädlich und in manchen derartigen Gebieten tritt das tödliche Schwarzwasserfieber und die Schlafkrankheit auf. Die Wärme ist nicht so groß wie in den heißesten Teilen von Asien und erreicht in den wärmsten Gegenden im Mittel nur 30°, in Tunis 20° und am Kap nur 15°. Heiße Glutwinde, die die Wärme auf 50° steigen lassen, kommen häufig im N. vor, besonders der Samum (û) oder Chamsin. 6. Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt ist im Atlasgebiete und in den Kap-

10. Teil 3 - S. 53

1911 - Leipzig : Freytag
53 aus Speck. Grönland steht unter der Herrschaft der Dänen, die hier eine Reihe von Niederlassungen und Missionstationen haben. Zum Zwecke der wissenschaftlichen Erforschung der Eisverhältnisse und als Ausgangspunkt für die Nordpolarforschung wird Grönland viel von Reisenden aufgesucht. 2. Das Britische Nordamerika. 1. Senkrechte Gliederung. Auf dem Festlande zieht sich von der Bering- straße her der Kordillerenzug auf der Halbinsel Alaska hin. Er wird von Fjorden an der Meeresküste zerrissen und ist trotz seiner hohen Breitenlage nicht so un- wirtlich wie das Binnenland und die Ostküste, weil er von einem warmen Meeres- strom bespült wird. Die höchsten Berge sind der Eliasberg und der Mac Kinley (mäk kinle). Der Nw. von Alaska gehört zu den Vereinigten Staaten, das übrige Gebiet ist bis hinüber zum Atlantischen Ozean britischer Besitz. Einige Gegenden werden ihres großen Goldreichtums wegen besiedelt, obwohl sie nur schwierig zu erreichen sind, vor- nehmlich das Gebiet von Klondike (klóndeik) am Yukonflusse in Britisch- Kolumbia. Auch aus den Gebirgswäldern wird viel Ertrag gewonnen. Die Be- wohner sind teilweise Indianer, teilweise eingewanderte Europäer. Von der Hafenstadt Vancouver (sprich: wänkuwr) geht eine Eisenbahn zum Atlantischen Ozean. 2. Tiefland. Das Tiefland des arktischen Gebietes zieht sich in großem Bogen um die Hudsonbai (hödszn) herum. Es war bis vor kurzem mit Eis bedeckt. Die Gletscher schliffen die aus Urgestein bestehenden Gebirgsmassen ab, so daß kahle Felskuppen überall emporragen, und hinterließen bei ihrem Abschmelzen eine große Zahl von größeren und kleineren Seen, so daß die Landschaft in vielen Beziehungen Finnland ähnelt. 3. Bewässerung. Die größeren Seen reihen sich zu zwei Ketten auf: der Große Bären-, Große Sklaven- und Athabaskasee (athabáskasee) werden durch den Mackenzie (mâckénsi), die Kanadischen Seen, der Obere, Michigan- (mischegön), Huronen-, Erie- (îri) und Ontariosee (ontáreo) durch den St.lorenzstrom entwässert; da die letzteren eine sehr verschiedene Meereshöhe haben, bildet ihr Verbindungs- strom einen fast 50 m hohen Wassersturz, den Niagarafall (niágara). (Fig. 19.) 4. Klima, Pflanzen- und Tierleben. Das Klima ist bedeutend kälter als unter gleicher Breite in Europa, da die eisigen Nordwinde ungehindert in das offene Land hineinbrausen können. Im N. breiten sich deshalb weite Eissteppen aus, die sich nur im Sommer mit Moos und Flechten überziehen. Weiter südlich findet sich sehr viel Wald und an den Waldgürtel schließen sich südlich die großen Fig. 19. Niagarafall. (Nach einer Photographie.)
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